_ Ein Typ-2-Diabetes verkürzt die Lebenserwartung erheblich: Hat ein 60-Jähriger einen Diabetes, wird er 6 Jahre kürzer leben als ein Gleichaltriger ohne Diabetes. Ein 60-Jähriger Diabetiker, der auch koronarkrank ist, wird sogar 12 Jahre kürzer leben. Deshalb muss die antidiabetische Therapie auch das kardiovaskuläre Risiko senken. Heute gibt es Antidiabetika, die genau dies können.

Eines der herzschützenden Antidiabetika ist der SGLT-2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®). In der EMPA-REG-OUTCOME®-Studie wurde durch Empagliflozin eine Reihe von kardiorenalen Endpunkten signifikant gesenkt. Der Unterschied zwischen den Gruppen wurde schon sehr frühzeitig deutlich. Dies sieht Prof. Baptist Gallwitz, Tübingen, als klaren Hinweis darauf, dass es sich nicht um einen Effekt handeln kann, der auf der verbesserten Glukosekontrolle beruht.

Auch das Risiko für eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz war in der Empagliflozin-Gruppe signifikant um 35% geringer, und dasjenige für ein Neuauftreten oder eine Verschlechterung einer Niereninsuffizienz um 39%.

Während der HbA1c-Wert unter der höheren eingesetzten Dosis (25 mg) stärker abfiel als unter der geringeren (10 mg), zeigte der nephroprotektive Effekt keine Dosisabhängigkeit. Auch das sei ein Beleg dafür, dass der Organschutz auf anderen Mechanismen beruhen muss, sagte Prof. Roland Schmieder, Erlangen.

Nach Schmieder führt Empagliflozin zu einer Abnahme des Widerstands am Vas efferens. Dies erkläre auch den initialen geringen Abfall der eGFR. Der Nephrologe fand außerdem, dass Empagliflozin den zentralen Pulsdruck senkt und damit die arterielle Steifigkeit vermindert.

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Jede antidiabetische Therapie sollte auch kardioprotektiv wirken.

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