_ Eine pflanzliche Therapieoption bei innerer Unruhe mit Schlafstörungen ist ein spezielles Arzneilavendelöl. Dessen beruhigender Effekt hängt nicht mit einer Sedierung zusammen. Das hat eine aktuelle Studie bestätigt. Dazu wurden Daten von 212 Patienten ausgewertet, die über zehn Wochen 80 mg/d Lavendelöl (Silexan®, enthalten in Lasea®) oder Placebo einnahmen (J Psychiatric Res. 2019;115:69–74). Als Messskalen für die innere Unruhe und Schlafstörungen wurden die validierte Hamilton-Angst-Skala (HAMA) sowie der Schlafqualitäts-Fragebogen (PSQI) herangezogen. Mittels einer Regressionsanalyse wurde ermittelt, ob der schlaffördernde Effekt auf direkte pharmakologische Wirkungen zurückzuführen ist oder sekundär eintritt.

Die Ergebnisse: Im Vergleich zu Placebo reduzierte das Lavendelölpräparat die Gesamtscores des HAMA und des PSQI nach zehn Wochen signifikant. Klinisch bedeutsame Unterschiede in den beiden Gruppen zeigten sich bereits binnen zwei und sechs Wochen für HAMA und PSQI.

Zudem ergab die Analyse, dass die Schlafverbesserung zu 98,4% durch die Wirkung auf die Angstsymptome zurückzuführen sei und nur zu 1,6% auf eine direkte Wirkung. Die schlafverbessernde Wirkung sei also fast ausschließlich durch die anxiolytische Wirkung des Lavendelölpräparates bedingt und nicht durch Sedierung. Das Phytopharmakon wirkt somit gegen die Ursache der Schlafstörungen: Die ängstliche Unruhe wird vermindert und in der Folge der Schlaf verbessert.

figure 1

Wenn Angst zu Schlafstörungen führt, kann Lavendelöl gezielt helfen.

© valentinrussanov / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)