Viele Patienten mit Depression warten lange auf einen Platz für eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Eine Metastudie zeigt, dass die Behandlung eigentlich bereits in der Primärversorgung starten könnte.
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_ Für die Metaanalyse wurden 34 randomisierte, kontrollierte Studien selektiert, welche die Wirksamkeit der KVT bei erwachsenen Patienten mit einer Depression in der Primärversorgung untersuchten. In den Kontrollgruppen erhielten die Patienten die im jeweiligen Setting übliche Therapie: Antidepressiva, eine andere Psychotherapie, einen Wartelisten-Eintrag für einen Therapieplatz und/oder eine Placebotherapie.
Die Analyse zeigte, dass die KVT den Kontrollbedingungen signifikant überlegen war (Effektstärke: g = 0,22; 95%-Konfidenzintervall: 0,15–0,30). Die Heterogenität der Studien war moderat. Die Kontrollbedingung hatte einen signifikanten Einfluss auf die Effektstärken (p = 0,041): Im Vergleich mit Wartelisten erbrachte die KVT stärkere Effekte (g = 0,48) als im Vergleich mit anderen Psychotherapieverfahren (g = −0,02).
In spezialisierten Einrichtungen wurden stärkere Effekte als in der Primärversorgung erreicht (g = 0,44 vs. 0,22, p = 0,009). Insgesamt hielten die Effekte auch über eine Follow-up-Zeit von im Mittel zehn Monaten an (g = 0,17; 95%-Konfidenzintervall 0,1–0,24).
KOMMENTAR
Die Studie zeigt, dass die KVT auch bei Patienten mit leicht ausgeprägter Depression in der Primärversorgung wirksam ist. Dies ist eine Chance, weil die Hürde für die Patienten, sich wegen psychischer Beschwerden Hilfe zu suchen, hier deutlich geringer ist — und weil die Wartezeiten für eine ambulante Psychotherapie oft lang sind.
Es zeigt sich aber auch, dass der Effekt sehr viel größer ist, wenn die Therapeuten in der Anwendung der KVT geschult sind. Dies würde für eine gezielte Fortbildung der Primärversorger sprechen.
Literatur
Santoft F, Axelsson E, Öst LG et al. Cognitive behaviour therapy for depression in primary care: systematic review and meta-analysis. Psychol Med. 2019,49:1266–74
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Wagner, S. Schnelle hausärztliche Hilfe bei Depression. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 40 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-1004-8
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DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-019-1004-8