„Um einen inadäquaten Einsatz von Arzneimitteln in Alten- und Pflegeheimen zu verhindern, sollte der Arzt darauf achten, was mitbehandelnde Kollegen, z. B. Psychiater, Neurologe oder Orthopäde, verordnen. Unser Eindruck ist, dass die Kommunikation zwischen den behandelnden Ärzten teilweise nicht optimal ist. Zum Zweiten sollte der Medikationsplan immer auf dem aktuellen Stand sein. Der Arzt sollte bei jeder Visite überprüfen, ob alle Medikamente noch indiziert sind und ob sie für den Patienten wirklich einen gesundheitlichen Nutzen haben. Gerade bei Altenheimbewohnern muss man sich bewusst sein, dass die Leitlinien der Fachgesellschaften nicht für hochbetagte Patienten geschaffen wurden. Es kommt darauf an, klug zu wählen: Was braucht der Patient wirklich, damit es ihm gut geht? Eventuell kann man da schon mal was aussortieren. Ein guter Ansprechpartner im Hinblick auf Arzneimittelinteraktionen ist übrigens der Apotheker, der u. a. auf spezielle Datenbanken zugreifen kann. Dieses Fachwissen sollte man sich im Zweifel zunutze machen. Ich empfehle, der Arzneimitteltherapiesicherheit im Alltag noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken!“