_ Es ist mal wieder so weit: Das Finanzamt bittet zur Kasse. Vielleicht ist es ganz sinnvoll, ein paar Privatliquidationen fertigzumachen. „Privatabrechnung starten“, fordert mich der Rechner auf, dann „Rechnungen stellen“ — und los geht’s: 58,74 Euro, die kann ich aber noch nicht abrechnen, das war eine Reisevorbereitung und da kommen bald noch ein paar Impfungen hinzu.

Nächster Patient: Der ist schon weg in Urlaub, und wenn ich jetzt die Rechnung abschicke, kann er sie nicht pünktlich bezahlen. Aber dieser hier vielleicht ... nein, geht nicht, der hat mich neulich auf dem Parkplatz vom Bauhaus abgeschleppt, als mein Auto nicht ansprang. Der kriegt überhaupt keine Rechnung. Nächster. Die 3,15 Euro für das Rezept sind schon seit Weihnachten nicht abgerechnet, wie blöde sieht das denn aus, wenn ich das jetzt abschicke? Nächster. Der zahlt sowieso nie.

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Die Anweisungen sind eindeutig!

© L. Hess

Die paar Verbleibenden tüte ich ein und trage sie zum Briefkasten. Doch was steht denn da auf der Klappe? „Nur Liebesbriefe!“ Siehe Foto! Also nehme ich die Post wieder mit nach Hause und denke: Vielleicht muss ich ja dann nicht so viele Steuern bezahlen.