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Manch ein Hundchen hält sich sogar Menschen.

© Willee Cole / stock.adobe.com

_ Es war ein durchschnittlicher Sonntagsdienst — bis ich Maxi mit seiner Familie kennenlernen durfte. Ich sollte zu einer Patientin fahren, die schon den ganzen Morgen über Rückenprobleme klagte. Sobald ich an der Haustür klingelte, hörte ich lautes Bellen. Intuitiv ging ich zwei Schritte zurück und hob meine Tasche höher.

Der Hausherr öffnete mir, und ich wurde gleich von einer XXL-Version eines Dackels freudig empfangen. Maxi, so sein Herrchen, freue sich wahnsinnig über Besucher und werde mir auch gleich seine Spielsachen zeigen.

Meine Patientin fand ich am Esstisch sitzend vor. Als ich mit meiner Untersuchung beginnen wollte, bemerkte ich, dass sowohl der Hausherr wie auch der XXL-Dackel unter dem Tisch um die Spielsachen kämpften. Etwas irritiert meinte ich nur, dass es aus hygienischen Gründen doch besser wäre, wenn der Hund in einem anderen Zimmer bleiben könnte.

Als Hausherr und Maxi verschwunden waren, konnte ich mich meiner Patientin widmen. Sie war niedergeschlagen, weil sie „die große Runde mit Maxi“ noch nicht hatte laufen können. „Geben Sie mir schnell eine Spritze, dann können wir gleich starten!“

Ich wollte ihr gern helfen und schlug ihr vor, sich für die Spritze entspannt auf ihr Bett zu legen. Als ich jedoch als Erste das Schlafzimmer betrat, blieb ich wie angewurzelt stehen. Wer lag da in einem Himmelbett? Maxi — über ihm ein Banner mit der Aufschrift „For the best dog of the world“. Ich schloss schnell die Tür, und wir kehrten zurück an den Tisch.

Die Spritze war ein umwerfender Erfolg. Nach knapp einer Minute rief meine Patientin ihrem Ehemann zu: „Komm Egon, hol die Leine — wir können jetzt loslaufen!“ Zu viert verließen wir die Wohnung und wünschten uns noch einen schönen Sonntag. Ich überlegte schon, welchen meiner schmerzgeplagten Patienten ich eine XS-Variante von Maxi empfehlen könnte.