_ Die Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) funktioniert nicht nur in randomisierten Studien, sondern auch unter Alltagsbedingungen: Das ist das Ergebniss einer kanadischen Metaanalyse, in der die Daten von 65 Artikeln und insgesamt 60 Millionen Teilnehmern berücksichtigt wurden.

5 bis 8 Jahre nach Einführung der HPV-Impfung hatte sich die Prävalenz der Infektionen mit den HPV-Hochrisiko-Typen 16 und 18 bei den 13- bis 19-jährigen Mädchen signifikant um 83% verringert, bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren waren es 66%. Die Rate der Genitalwarzen war bei den 13- bis 19-jährigen Mädchen signifikant um 67% zurückgegangen, um 54% bei den 20- bis 24-jährigen Frauen und um 30% bei den 25- bis 29-Jährigen. Die Prävalenz der Zervixkrebsvorstufe CIN2+ hatte sich 5 bis 9 Jahre nach Einführung der HPV-Impfung bei den 15- bis 19-jährigen Mädchen signifikant um 51% und bei den 20 bis 24 Jahre alten Frauen ebenfalls signifikant um 31% verringert.

Kreuzprotektion: Schutz auch vor anderen HP-Viren

Die Forscher stellten außerdem eine Kreuzprotektion fest: Bei den unter 20 Jahre alten Mädchen hatte sich nach Einführung der HPV-Impfung auch die Prävalenz von Infektionen mit weiteren HPV-Hochrisiko-Typen signifikant reduziert, die nicht durch den Impfstoff adressiert wurden, und zwar von HPV 31, 33 und 45. Und noch eine weitere Hoffnung der Forscher hat sich mit der Impfung erfüllt: ein Herdeneffekt. Nach dem Start von Impfprogrammen bei Mädchen verringerten sich auch bei Jungen und Männern die Zahl der Diagnosen von Anogenitalwarzen, wenn die Impfbeteiligung hoch war.

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Der Herdeneffekt schützt auch Nichtgeimpfte.

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