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Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflattern profitieren von einer dualen Plättchentherapie.

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_ Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF), bei denen ein akutes Koronarsyndrom (ACS) aufgetreten ist und/oder eine Koronarintervention nötig war, können, wie neuere Untersuchungen zeigen, mit einer dualen Kombination aus Apixaban und einem P2Y12-Inhibitor sicher antithrombotisch behandelt werden. Dies belegen Daten der Phase-IV-Studie AUGUSTUS, die Prof. Holger Thiele, Leipzig, im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) 2019 vorstellte [Lopes RD et al. N Engl J Med. 2019;380:1509–24].

Wie der Kardiologe berichtete, kommt es in der klinischen Praxis ausgesprochen häufig vor, dass Patienten mit nvVHF zugleich auch an einer koronaren Herzkrankheit leiden, die zu einem ACS führen und eine perkutane Koronarintervention (PCI) erforderlich machen kann.

Triple-Therapie hat hohes Blutungsrisiko

„Wenn diese Ereignisse zusammenkommen, ist bei den Patienten eigentlich eine Triple-Therapie indiziert, bestehend aus einem oralen Antikoagulans zur Schlaganfallprophylaxe bei nvVHF sowie einer dualen Antiplättchentherapie mit Acetylsalicylsäure und einem P2Y12-Inhibitor, um atherothrombotische Ereignisse einschließlich Stentthrombosen nach der PCI zu verhindern“, so Thiele. Das mit dieser Triple-Therapie verbundene Blutungsrisiko sei jedoch hoch, sodass schon lange nach sichereren Behandlungsoptionen gesucht wird.

Die Ergebnisse der AUGUSTUS-Studie deuten darauf hin, dass die duale Kombination aus dem Antikoagulans Apixaban (Eliquis®) und einem P2Y12-Inhibitor wie Clopidogrel bei Patienten mit gleichzeitigem Bedarf für Antikoagulation und Plättchenhemmung im Hinblick auf die Sicherheit eine vielversprechende Option sein könnte. „Sowohl die duale Kombination aus P2Y12-Inhibitor mit einem Vitamin-K-Antagonisten als auch die Triple-Kombination aus P2Y12-Inhibitor, VKA und ASS schnitten im Vergleich schlechter ab“, erläuterte Thiele.

Vorteil für Apixaban plus P2Y12-Hemmer

Für Patienten, die einen P2Y12-Inhibitor mit oder ohne ASS erhielten, betrug die Rate an schweren oder klinisch relevanten nicht-schweren (CRNM) Blutungen gemäß Definition der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) nach sechsmonatiger Behandlung im Apixaban-Arm 10,5% und im VKA-Arm 14,7%. Signifikanz wurde sowohl für Nicht-Unterlegenheit als auch für Überlegenheit erreicht (Hazard Ratio 0,69; 95%-Konfidenzintervall 0,58–0,81; p jeweils < 0,001).

„Insgesamt stützen die Ergebnisse aus AUGUSTUS die These, dass die meisten Patienten mit nvVHF, die als koronaren Schutz eine Thrombozytenhemmung benötigen, sicher mit einer dualen Therapie behandelt werden können“, schlussfolgerte Thiele.