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PD Dr. med. M. Bleckwenn Institut für Hausarztmedizin, Universitätsklinikum Bonn

_ In einer prospektiven Studie wurde bei älteren Frauen untersucht, wie viele Schritte pro Tag notwendig sind, um die Mortalität zu senken — und ob die Intensität der Bewegung dabei eine Rolle spielt. Die Teilnehmerinnen trugen dafür sieben Tage lang einen Akzelerometer, den sie nur zum Schlafen und beim Waschen ablegten. 16.741 Frauen hielten sich ausreichend an diese Vorgaben. Ihr Durchschnittsalter lag bei 72 Jahren, bei einer Spanne von 62–101 Jahren.

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Sie dreht ihre tägliche Runde — und das ist sehr gut so!

© SilviaJansen / Getty Images / iStock

Im Schnitt liefen die Frauen 5.499 Schritte pro Tag. In der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 4,3 Jahren starben 504 von ihnen. Um den Einfluss der Bewegung auf die Mortalität zu untersuchen, wurden anhand der Schrittzahl Quartile gebildet, in denen der Durchschnittswert bei 2.718, 4.363, 5.905 bzw. 8.442 lag.

In den oberen drei Quartilen lag die Mortalität signifikant unter jener im untersten Quartil, mit Hazard Ratios von 0,59 (95%-Konfidenzintervall: 0,47–0,75), 0,54 (0,41–0,72) und 0,42 (0,3–0,6). Die Mortalität der Frauen mit durchschnittlich ca. 4.400 Schritten lag also 41% unter der von Frauen mit ca. 2.700 Schritten.

Bis zu einer Schrittzahl von ca. 7.500 pro Tag sank die Mortalität kontinuierlich. Danach konnte kein zusätzlicher Effekt mehr festgestellt werden. Auch die Intensität der Schritte hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Sterblichkeit.

KOMMENTAR

Um gesund zu bleiben, sollen wir 10.000 Schritte am Tag gehen. Der Ursprung der magischen Zahl liegt wohl in Japan, wo 1965 das Gerät „Manpo-kei“ eingeführt wurde. Übersetzt bedeutet der Name „10.000-Schritte-Zähler“.

Die Studie zeigt, dass schon etwa die Hälfte einen lebensverlängerten Effekt hat, was in anderen Studien auch für ältere Männer bestätigt wurde. Weltweit laufen die Menschen etwa 5.000 Schritte am Tag. Wer darunter liegt, sollte zu mehr Bewegung motiviert werden. Die Schrittzahl kann von fast allen Handys und vielen Uhren erfasst werden. Somit steht diese Angabe den meisten Patienten zur Verfügung und kann in ein Gespräch über gesundheitsfördernde Maßnahmen integriert werden.