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_ Ein mir gut bekannter junger Mann mit fachärztlich diagnostiziertem, ausreichend therapiertem gemischtförmigem Asthma stellte sich in der Abendsprechstunde mit extremen exspiratorischen Geräuschen vor. Er gab an, bei der Arbeit „komischen“ Gerüchen ausgesetzt gewesen zu sein, die ihm das Atmen sehr beschwerlich machten.
Nach Auskultation der Lunge konnte ich nichts feststellen, schrieb ihn aber für den Rest des Tages krank. „In der Klinik können sie auch nie was hören“ sagte er mir. Ich sagte ihm, wenn es morgen nicht besser wäre, sollte er sich wieder melden.
Im Anschluss an die Praxis ging ich zum Einkaufen — und sah den Patienten wieder, wie er erstaunlich flott einen Laden betrat. Auf dem Parkplatz traf ich eine meiner Angestellten, die ich bat, doch mal in seine Nähe zu gehen und zu horchen, ob er wirklich so schwer atmete. Das tat sie — ihr fiel aber nichts auf.
Am nächsten Tag kam er natürlich wieder und verlangte eine weitere AU. Ich verweigerte sie ihm und erklärte, dass ich ihn für einen Simulanten hielte. Er jammerte, dass er die Krankschreibung brauche, da er nicht zur Arbeit gegangen war. Dafür konnte ich keinerlei Verständnis aufbringen, und ich komplimentierte ihn aus dem Sprechzimmer. Manchmal ist es hilfreich, wenn man auf dem Dorf lebt.
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Mentel, C. Ich bin doch kein AU-Automat!. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 31 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0701-7
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