_ Der „klassische“ Hitzschlag tritt während Hitzewellen und daher oft epidemisch auf. Zwei Personengruppen sind dabei besonders gefährdet: zum einen ältere Menschen, zum anderen Kinder vor der Pubertät.

Bei Älteren kann aufgrund altersbedingter Veränderungen wie unzureichendem Herzschlagvolumen, inadäquater peripherer Vasodilatation oder verminderter Transpiration die Thermoregulation beeinträchtigt sein. Besonders gefährlich sind Hitzeperioden für ältere Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden, sich nicht selbst versorgen können, sozial isoliert sind oder sich in nicht klimatisierten Räumen aufhalten. Die Mortalität des Hitzschlags erreicht im Alter über 50%.

Für die Anfälligkeit von Kindern werden mehrere Faktoren verantwortlich gemacht: das hohe Verhältnis von Oberfläche zu Masse, die unterentwickelte Thermoregulation, das relativ geringe Blutvolumen und die geringe Transpiration. Für Säuglinge kann ein geschlossenes, nicht klimatisiertes Auto innerhalb weniger Stunden zur tödlichen Falle werden.

figure 1

Hitze gefährdet Senioren besonders.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)

Hitzschlag durch Anstrengung

Der anstrengungsbedingte Hitzschlag ereignet sich infolge von starker körperlicher Belastung, bei der die Produktion von metabolischer Wärme so exzessiv wird, dass die physiologischen Mechanismen zur Wärmeabgabe überfordert sind. Hohe Außentemperaturen sind als Trigger nicht unbedingt nötig. Betroffen sind vor allem Sportler, Soldaten, Feuerwehrleute und Landarbeiter. Wichtige Risikofaktoren für diese Form des Hitzschlags sind Übermotivation und Druck von der Gruppe und von Trainern. Auch mangelnde Fitness, Übergewicht, ungenügende Akklimatisierung, Schutzkleidung, Dehydrierung und Infektionen erhöhen das Risiko. Bei Sportlern ist an Amphetamin-artige Drogen und andere Stimulanzien als zusätzliche Faktoren zu denken. Weil diese Form des Hitzschlags meist gesunde junge Menschen betrifft, liegt die Mortalität unter 5%.

Prävention

Zum Schutz vor dem klassischen Hitzschlag eignen sich klimatisierte Räume, Ventilatoren, häufiges kühles Duschen und die Reduktion körperlicher Anstrengung. Angehörige, Sozialarbeiter etc. sollten regelmäßig das Befinden von älteren Menschen kontrollieren. Den anstrengungsinduzierten Hitzschlag kann man verhindern, indem man die körperliche Belastung der eigenen Fitness anpasst, sich an neue Umgebungsbedingungen akklimatisiert, Mittagshitze vermeidet, Ruhephasen einplant und bei Krankheitsanzeichen auf belastende Aktivitäten verzichtet.