_ Eine Hyperkaliämie ist eine potenziell lebensbedrohliche Elektrolytstörung, die durch einen Anstieg der Serumkaliumspiegel auf > 5,0 mmol/l und mehr charakterisiert ist. Als optimal gilt ein Kaliumspiegel von 4,5 mmol/l. Besonders häufig sind kardiorenale Patienten betroffen, die RAAS-Inhibitoren wie ACE-Hemmer, Sartane oder Spironolacton einnehmen. Um einen Anstieg der Kaliumspiegel unter RAAS-Blockade zu vermeiden, erhalten viele Patienten keine ausreichend hohe Dosis, berichtete Prof. Vincent Brandenburg, Würselen. Das habe wiederum negative Auswirkungen auf das Überleben.

Mit dem nicht resorbierbaren und gut verträglichen Kaliumbinder Patiromer (Veltassa®) — während der Darmpassage bindet Patiromer Kalium im Austausch gegen Kalzium — sei es möglich, die Kaliumspiegel unter einer Behandlung mit RAAS-Hemmern im Zielbereich zu halten und die protektive Therapie in optimaler Dosierung langfristig fortzuführen, berichtete Prof. Stephan von Haehling, Göttingen. In der PEARL-HF-Studie sei es bei 8 von 10 Patienten gelungen, Spironolacton von 25 mg/d auf 50 mg/d aufzutitrieren (p = 0,019 vs. Placebo). In der Studie AMETHYST-DN blieb die durchschnittliche Serumkaliumkonzentration während der gesamten Beobachtungszeit im Zielbereich (3,8–5 mmol/l). Die Behandlung, so von Haehling, sollte kontinuierlich fortgeführt werden.