_ Patienten, die wegen einer dekompensierten Herzinsuffizienz hospitalisiert werden, sollten schon im Krankenhaus auf den ARNI Sacubitril/Valsartan (Entresto®) umgestellt werden, empfahl Prof. Rolf Wachter, Leipzig. Er zitierete die prospektive, randomisiert-kontrollierte Doppelblindstudie PIONEER-HF, die in diesem Setting ergeben hatte, dass der ARNI im Vergleich zu einer Therapie mit Enalapril den Marker NT-proBNP signifikant reduziert [Velazquez E t al. N Engl J Med. 2019;380:539–48]. Der Unterschied trat bereits eine Woche nach Behandlungsbeginn auf. Der ARNI reduzierte im Verlauf zudem schwere klinische Ereignisse deutlich, ohne dass die Häufigkeit schwerwiegender Nebenwirkungen bei früher Einführung des ARNI erhöht war.

figure 1

Hier sollte die Therapie mit einem ARNI beginnen.

© Monkey Business / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)

In der noch nicht publizierten Studie TRANSITION zeigte sich laut Wachter, dass bereits im Krankenhaus die Therapie mit Sacubitril/Valsartan ebenso sicher begonnen und bis zur Woche 10 auf 200 mg zweimal täglich aufdosiert werden kann wie bei einem Therapiebeginn erst nach Entlassung. Das Auftitrieren erfolgt im Praxisalltag nämlich zu selten, sagte Wachter. Zwei Drittel der Patienten beginnen die ARNI-Therapie laut einer longitudinalen Studie aus Deutschland mit der niedrigsten statt — gemäß Fachinformation — der mittleren Dosis, 64% erhalten auch noch nach Wochen keine höhere Dosis [Wachter R et al. Eur J Heart Fail. 2019 Apr 11 (Epub ahead of print)].

Wachter plädiert dafür, die stationäre Behandlung der dekompensierten Herzinsuffizienz als günstigen Moment zu nutzen, um die Therapie der Patienten zu optimieren. Bei einem diastolischen Blutdruck von mehr als 100 mmHg und einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) von über 30 stellt er selbst praktisch alle diese Patienten auf Sacubitril/Valsartan um, sagte er.