Wenn Erwachsene das Schmerzerleben von Kindern beurteilen, lassen sie sich offenbar von Geschlechterzuschreibungen beeinflussen.
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_ Bei identischem Schmerzstimulus und identischem Schmerzverhalten wird von Erwachsenen bei Jungen ein stärkerer Schmerz vermutet als bei Mädchen. Das zeigt eine Studie der Yale University, in der ein Video von einem fünfjährigen Kind gezeigt wurde, dem eine Blutprobe aus der Fingerbeere entnommen wird. Das Kind wurde den erwachsenen Probanden entweder als Mädchen oder als Junge vorgestellt. Die Annahme eines stärkeren Schmerzes beim Jungen kam vor allem von den weiblichen Zuschauern. Mit dem Geschlecht des Kindes variierende Schmerzeinschätzungen korrelierten mit dem Vorhandensein von Gender-Stereotypen wie „Jungen sind stoischer“ oder „Mädchen sind emotionaler“. Bei den Studienteilnehmern handelte es sich übrigens nicht um Ärzte.
Literatur
Earp BD et al. Gender Bias in Pediatric Pain Assessment. Journal of Pediatric Psychology 2019;44:403–414
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bs „Mädchen sind Heulsusen“. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 8 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0636-z
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