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_ Schlafstörungen und Schmerzerkrankungen können sich in einem Teufelskreis gegenseitig anheizen. In Experimenten an gesunden Probanden habe man, so PD Dr. Sigrid Schuh-Hofer, Heidelberg, zeigen können, dass Schlafdeprivation mit einer erhöhten Schmerzsensibilität und längerfristig mit Spontanschmerzen einhergehen kann. Dazu scheine u. a. eine gestörte endogene Schmerzhemmung beizutragen. Während serotonerge Synapsen sowohl an der Schmerzinhibition als auch an der Schmerzverstärkung beteiligt sein können, bewirken noradrenerge Efferenzen, ebenso wie die Aktivierung von μ-Rezeptoren durch endogene Opioide, eine Inhibition.
Schmerzpatienten, bei denen eine medikamentöse Therapie mit Opioiden angezeigt ist und die zudem unter ausgeprägten Schlafstörungen leiden, könnten demnach möglicherweise besonders von einer Behandlung mit dem starken Analgetikum Tapentadol profitieren, da dessen schmerzlindernder Effekt nicht allein auf dem μ-Agonismus, sondern auf einer zusätzlichen Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung beruht.
Indizien aus dem PraxisRegister Schmerz
PD Dr. Michael A. Überall, Nürnberg, ergänzte, man habe in der großen nicht-interventionellen Studie „PraxisRegister Schmerz“ unter der Behandlung mit Tapentadol eine Verbesserung der subjektiven Schlafqualität proportional zur Schmerzreduktion festgestellt. Allerdings wies Überall auch darauf hin, dass aus einer solchen offenen Beobachtungsstudie keine Kausalzusammenhänge abgeleitet werden können.
Literatur
Pressegespräch „Schmerz und Schlafstörung: Wie lässt sich der Teufelskreis durchbrechen?“; Mannheim, Februar 2019 (Veranstalter: Grünenthal)
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Heim, T. Noradrenerger Effekt von Vorteil?. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 57 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0560-2
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