GOÄ: Aknebehandlung beim Hausarzt

Helmut Walbert Allgemeinarzt, Medizinjournalist und Betriebswirt Medizin

? Dr. A. K., Allgemeinärztin, Bayern: Wie kann ich eine Aknebehandlung bei zwei jungen Privatpatienten wirtschaftlich optimal abrechnen?

! MMW-Experte Walbert: Kernleistung der Aknebehandlung ist in der GOÄ die Nr. 758, die für das Sticheln oder Öffnen und Ausquetschen von Aknepusteln steht (einfacher Satz: 4,37 Euro). Die Behandlung von Akneknoten kann nur nach dieser Leistung berechnet werden, und zwar nur einmal je Sitzung. Ausgeschlossen ist die gleichzeitige Berechnung eines Verbands nach Nr. 200. Infrage kommt aber die Nr. 209 für das großflächige Auftragen von Salben, Cremes und anderen Externa auf mindesten eine Körperregion — also Kopf, Brust, Bauch, Rücken oder eine Extremität —, die ebenfalls je Sitzung berechnet wird (8,74 Euro einfach).

Werden die Hauterscheinungen mit Pasten abgeschliffen oder abgerubbelt, kann je Sitzung die Nr. 743 angesetzt werden (4,37 Euro einfach). Möglich ist auch die Verschorfung mit heißer Luft oder heißen Dämpfen nach Nr. 741 (je Sitzung 4,43 Euro einfach).

Ergänzt werden kann die Behandlung durch weitere Leistungen, die nur zum Einfachsatz abgerechnet werden können, da sie in der Regel von nicht-ärztlichen Mitarbeitern erbracht werden: die Massage im extramuskulären Bereich nach Nr. 523, etwa in Form einer Bindegewebsmassage oder einer manuellen Lymphdrainage (3,79 Euro), Kalt- oder Heißpackungen oder heiße Rollen nach Nr. 530 (je Sitzung 2,04 Euro) oder die Phototherapie mit selektivem UV-Spektrum nach Nr. 567 (je Sitzung 5,30 Euro).

Je nach den Lebensumständen des Patienten kann die Erörterung der Auswirkungen der Krankheit auf die Lebensgestaltung nach Nr. 34 berechnet werden (17,49 Euro einfach). Dieses Gespräch muss mindestens 20 Minuten dauern.

© GoodLifeStudio / Getty Images / iStock