_ Sepsis und Meningitis sind nicht die einzigen Folgen einer Infektion mit Neisseria meningitidis. Auch atypische und mitunter dramatische Manifestationen wie Purpura fulminans, Euthyroid-Sick-Syndrom, akutes Nierenversagen, akutes Atemnotsyndrom, zerebrovaskuläre Störungen, myokardiale Dysfunktion, Endokarditis, Urethritis und anderes mehr sind schon mit Meningokokkeninfekten in Verbindung gebracht worden. Die Mortalität invasiver Meningokokken-Krankheiten ist nach wie vor hoch, sie liegt zwischen 5% und 16% [1].

Verursacht werden Infektionen mit Neisseria meningitidis durch eine Übertragung der Keime via Tröpfchen oder direkten körperlichen Kontakt. Dabei scheint nicht mehr allein der Nasopharynx den primären Infektionsort darzustellen. Auch an den mukösen Membranen von Konjunktiva, Endozervix, Anus und Urethra ist der Keim schon nachgewiesen worden [2].

Penicillin und Ceftriaxon sind die am häufigsten eingesetzten Antibiotika gegen Meningokokken-Infektionen. Patienten mit Meningitiden sollten früh Dexamethason erhalten, in ausgewählten Fällen kann eine Anfallsprophylaxe mit Phenytoin sinnvoll sein. Schlüssel zur Prävention sind Impfungen. Es existieren Vakzinen gegen die Serogruppen A, B, C, W und Y. Die Ständige Impfkommission rät zur Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C für alle Kinder im 2. Lebensjahr mit einem Meningokokken-C-Konjugatimpfstoff. Bei erhöhten Risiken für Meningokokken-Erkrankungen, etwa bei Immunschwäche, sollten Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem Meningokokken ACWY-Konjugatimpfstoff sowie mit einem Meningokokken-B-Impfstoff geimpft werden [3].