_ Nach Absetzen der Standardtherapie besitzen Patienten mit einer venösen Thromboembolie (VTE) ein hohes Risiko für ein Rezidiv. Für eine verlängerte Erhaltungstherapie sprechen laut der aktuellen Leitlinie das Fortbestehen der Risikofaktoren und eine unklare Genese, sowie u. a. männliches Geschlecht, eine langstreckige Thromboseausdehnung und die proximale Thrombuslokalisation, berichtete Prof. Rupert Bauersachs, Darmstadt.

82%ige Reduktion vs. Placebo

Den Nutzen der verlängerten Sekundärprophylaxe mit Rivaroxaban (Xarelto®) untersuchten Bauersachs und Kollegen in der Studie EINSTEIN EXTENSION.

Die Studienteilnehmer erhielten nach einer sechs- bis zwölfmonatigen Antikoagulation für weitere sechs bis zwölf Monate 1 × 20 mg/d Rivaroxaban (n = 602) oder Placebo (n = 594). Bei einer Rezidivrate von 1,3% unter Rivaroxaban gegenüber 7,1% unter Placebo ergab sich eine Reduktion um 82% (p < 0,001). Schwere Blutungen traten unter Rivaroxaban mit 0,7% sehr selten und nicht signifikant häufiger als unter Placebo (p = 0,11) auf.

Vergleich mit ASS

In der Studie EINSTEIN CHOICE erhielten 3.396 Patienten, die nach einer sechs- bis zwölfmonatigen oralen Antikoagulation keine Antikoagulation in therapeutischer Dosis mehr benötigten, eine verlängerte zwölfmonatige Sekundärprophylaxe mit 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) bzw. 10 mg oder 20 mg Rivaroxaban täglich [4]. Mit einer Rezidivrate von 1,2% unter 10 mg und 1,5% unter 20 mg bewirkten beide Dosierungen eine etwa 70%ige Reduktion im Vergleich zu ASS mit einer Rezidivrate von 4,4% (p < 0,001). Die Rate an schweren Blutungen war mit ≤ 0,5% in allen drei Studienarmen vergleichbar.