_ Veränderte Algorithmen, der Biomarker Eosinophilie als Entscheidungshilfe, sowie ein Management-Zyklus zur kontinuierlichen Überprüfung der Therapie: Das sind die wesentlichen Neuerungen der GOLD-Therapie-Empfehlungen 2019 bei COPD. Prof. Michael Dreher, betonte v. a. folgende Punkte:

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    Bei der Erstvorstellung wird der Patient wie bisher einem GOLD-Stadium A, B, C oder D zugeordnet und stadiengerecht behandelt.

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    Jeder Patient soll regelmäßig bezüglich Atemnot-Symptomatik und Exazerbationen reevaluiert werden. Dabei werden korrekte Inhalationstechnik sowie Adhärenz beurteilt und ggf. die Notwendigkeit nicht-pharmakologischer Ansätze (Schulung, Rehabilitation) geprüft.

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    In der Betreuung kommt es darauf an, ob Luftnot oder Exazerbationen im Vordergrund stehen. Dafür gibt es jeweils unterschiedliche Behandlungs-Algorithmen. Bei vordringlicher Luftnot haben Bronchodilatatoren mehr Gewicht. Bei häufigen Exazerbationen kann von Mono- über Dual- zu einer Triple-Therapie eskaliert werden. Neben „Step up“ ist auch ein „Step down“ möglich, z. B. wenn inhalative Kortikoide (ICS) nicht helfen, die Indikation nicht stimmt oder eine Pneumonie auftritt.

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    Eosinophile Granulozyten werden als Biomarker betrachtet. Werte < 100/μl sprechen gegen, Werte > 300 μl für einen ICS-Einsatz.

Bei schwerer COPD mit häufigen Exazerbationen hat der Patient Vorteile von einer Triple-Therapie, die aus zwei Bronchodilatatoren (LABA, LAMA) plus ICS besteht. Dies konnte zuletzt in drei großen Studien demonstriert werden.

Eine dieser Studien war TRIBUTE [Papi A et al. Lancet. 2018;391:1076–84]. Die Behandlung mit Glycopyrronium/Formoterol/Beclometason aus einem Inhaler (Trimbow®) reduzierte gegenüber der dualen Therapie mit Glycopyrronium/Indacaterol das Risiko für Exazerbationen (0,5 vs. 0,59 pro Jahr) und verbesserte zugleich Lungenfunktion und Lebensqualität. 1.500 Patienten waren in der Studie ein Jahr lang behandelt worden.