_ Noch immer ist die Zeit bis zur Diagnosestellung Clusterkopfschmerz laut PD Dr. Charly Gaul, Königstein, mit im Mittel 6,2 Jahren viel zu lang und häufig sind die Patienten therapeutisch unterversorgtUnbehandelt haben chronische Clusterkopfschmerzen oft Depressionen und suizidale Gedanken zur Folge.

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Hat er Migräne oder Clusterkopfschmerzen?

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Kennzeichen von Clusterkopfschmerzen sind sehr starke einseitige Schmerzepisoden direkt hinter dem Auge, die mit trigeminoautonomen Begleiterscheinungen wie ipsilateraler Lakrimation, Rhinorrhö, nasaler Kongestion, Gesichtsschwitzen, Hautrötung oder Lidschwellung einhergehen. Im Unterschied zur Migräne verspüren die Patienten während der eher kurz andauernden Attacken oft einen ausgeprägten Bewegungsdrang aufgrund von körperlicher Unruhe oder Agitiertheit.

Einzelne Attacken, die häufig 1–2 Stunden nach dem Einschlafen oder in den frühen Morgenstunden auftreten, dauern 15–180 Minuten an. Clusterkopfschmerzen werden akut mit Sauerstoff oder Triptanen behandelt. Zur schnellen Attackenkupierung wird bei Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren subkutanes Sumatriptan als Mittel der ersten Wahl eingesetzt, z. B. Sumatriptan-Hormosan® Inject 6 mg im Einmal-Fertigpen.

Die Prophylaxe erfolgt beim Clusterkopfschmerz mit Verapamil, Lithium oder Topiramat, vorrübergehend kommen Kortison und Occipitalisblockaden zum Einsatz, fasste Gaul zusammen [May A et al. Nervenheilkunde. 2016; 35:137–51].