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Eine ältere Patientin ging erst zum Arzt, als ein periorbitales Ödem groteske Ausmaße erreicht hatte. Auffällig waren außerdem eine teigig geschwollene Haut, vergröberte Gesichtszüge und brüchige Haare. Alle Anzeichen deuteten also auf ein Myxödem. Zusätzlich bestanden Kälteintoleranz und Heiserkeit. Erwartungsgemäß war die TSH-Konzentration auf 47,2 mIU/l (normal 0,3–5,0 mIU/l) erhöht und der T4-Wert mit < 3,2 pmol/l deutlich erniedrigt (normal 7,9–16 pmol/l).
Ein derart ausgeprägtes periorbitales Ödem ist auch bei schwerer Hypothyreose ungewöhnlich. Unter Levothyroxin verschwindet es zuverlässig. Trotzdem sollte zunächst nur vorsichtig und niedrig dosiert werden, weil bei überstürzter Reaktivierung der Schilddrüsenfunktion koronare Ischämie, Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz drohen.
Literatur
Kent M, Griffiths K, Periorbital oedema caused by profound primary hypothyroidism. BMJ. 2019;364:l279
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Holzgreve, H. Man fragt sich: Macht schwere Hypothyreose auch indolent?. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 31 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0446-3
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