_ Die Aktualisierung der GOLD-Leitlinie empfiehlt, bei exazerbierenden COPD-Patienten die Eosinophilenzahl als Biomarker zu berücksichtigen und erst ab 100 Zellen/μl zusätzlich zur dualen Bronchodilatation ein inhalatives Kortikosteroid (ICS) einzusetzen.

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Exazerbationen bedeuten nicht unbedingt Steroidpflicht.

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Das Entwicklungsprogramm der bronchodilatatorischen Fixkombination des langwirksamen β2-Sympathomime-tikums (LABA) Indacaterol und des langwirksamen Anticholinergikums (LAMA) Glycopyrronium (Ultibro® Breezhaler®) hat die Grundlagen für die Aktualisierung der GOLD-Linie wesentlich beeinflusst. „In den Zulassungsstudien zeigte diese Substanz eine schnelle und langanhaltende Wirksamkeit mit einem guten Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil“, so Prof. Tobias Welte, Hannover.

Eosinophilenzahl als Biomarker

„ICS werden bei COPD-Patienten zu häufig eingesetzt, obwohl ein Absetzen bei vielen Patienten keine negativen Auswirkungen auf das Exazerbationsrisiko hat“, so Welte. Dies bestätigen die Daten aus der DACCORD-Studie [Vogelmeier C et al. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2017;12:487–94]. Demnach könne „eine Deeskalation von Dreifachkombinationen auf die LAMA/LABA-Fixkombination durchaus sinnvoll sein“.

Dies belegen auch die Daten der SUNSET-Studie, in der die Umstellung von der Dreifachtherapie auf die duale Bronchodilatation keine Auswirkungen auf die Exazerbationsrate hatte. Nur Patienten mit einer Eosinophilenzahl ≥ 300/μl profitierten von einer Weiterführung der Dreifachtherapie [Chapman KR et al. Am J Respir Care Med. 2018;198:329–39]. „GOLD 2019 empfiehlt daher, die Eosinophilenzahl als Biomarker in die Therapieentscheidung einzubeziehen“, so Welte.