_ Unzureichend behandelte chronische Schmerzen setzen eine immunsupprimierende Kaskade in Gang, können Heilungsprozesse beeinträchtigen und begünstigen bei onkologischen Patienten das Tumorwachstum und die Metastasierung. „Mit einer guten Schmerztherapie verhelfen wir Patienten deshalb nicht nur zu einer besseren Lebensqualität. Der gesamte Krankheitsverlauf nimmt dann einen besseren Weg“, betonte Dr. Mario Laufer, Anästhesiologe und Schmerztherapeut aus Leipzig.

Die Schmerztherapie älterer Patienten kann kompliziert sein. Gründe sind u. a. ein „Underreporting“ von Schmerzen, die häufig vorhandene Multimorbidität, ein protrahiertes Schmerzerleben durch Depression und Vereinsamung oder physiologische Faktoren wie ein Rückgang der Nierenfunktion.

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Zu den Therapiezielen bei chronischem Schmerz zähle eine starke und dauerhafte Analgesie bei guter Verträglichkeit und wenig Interaktionen. Von Vorteil sei die Möglichkeit der flexiblen Dosierung, wie sie transdermales Buprenorphin (z. B. Bupre-Hexal®) biete. Bei einer Wirkdauer von drei bis vier bzw. sieben Tagen sind die Pflaster in einer großen Dosisbreite verfügbar.

Polymedikation bereitet Probleme

Laufer merkte an, dass ältere Patienten mit chronischen Schmerzen durchschnittlich rund fünf ärztlich verordnete Medikamente einnehmen [Basler HD et al. Schmerz. 2003;17:252–60]. Daher sei der Einsatz eines Kontrollsystems für den Arzneimittelgebrauch im Alter sinnvoll, etwa die PRISCUS-Liste, das Bewertungssystem FORTA oder die START- und STOPP-Kriterien.