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Symbolbild aus der MMW.

© ysbrandcosijn / Getty Images / iStock

_ Ich finde sowohl die Überschrift als auch die Bildunterschrift („Die Trümmer eines Lebens“) unpassend. Der Autor schildert die Wohnverhältnisse des ehemaligen Knechtes mit einem doch etwas abschätzig anmutendem Unterton. Man sollte nicht vergessen, daß derartige „primitive“ Wohnverhältnisse auf dem Lande bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts unter der ärmeren Bevölkerung weit verbreitet waren. Zu diesen Schichten zählte auch das Dienstpersonal (sogenanntes Gesinde) auf den Bauernhöfen. Ich empfehle jedem Interessierten den Besuch eines der zahlreichen Freilichtmuseen, in denen das Leben und die Arbeitswelt auf dem Lande hervorragend nachvollziehbar wird und man schnell merkt, dass Wasserklosett, Bad und geregelte Abwasserentsorgung vielerorts erst spät Einzug gehalten haben.

Man kann darüber philosophieren, ob jener einfache Mann in der Kargheit seiner Behausung unglücklicher war als der Großteil unserer Bevölkerung, welche übersättigt mit Konsumgütern vorm überdimensionierten Flachbildschirm dahinsiecht oder aber im Freizeitstress einem Kick nach dem anderen hinterherjagen muss. Seine lebenslange Tätigkeit in der Landwirtschaft könnte diesen Knecht zutiefst zufriedengestellt haben, er wird vielleicht die Segnungen unserer Zeit nicht vermisst haben.

Anmerkung der Redaktion:

Überschrift, Bildauswahl und Bildunterschrift sind Sache der Redaktion. In diesem Fall haben wir daneben gegriffen und einer an sich nicht despektierlichen Geschichte eine zynische Note beigemischt. Dies bedauern wir ausdrücklich; es entspricht nicht unseren Grundsätzen.