Wen beim Sport mit Freunden oder bei der Arbeit der Schlag trifft, der hat eine bessere Prognose als der, dem dies im Kreise seiner Familie passiert. Die traute Umgebung verleitet offenbar zu gefährlichem Optimismus.
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_ Wissenschaftler von der Harvard Medical School in Boston haben die Umgebungssituation zum Zeitpunkt des Ereignisses bei 175 Schlaganfallpatienten untersucht. 67 von ihnen kamen erst mehr als sechs Stunden nach Symptombeginn in der Klinik an.
Die multivariate Analyse ergab, dass diejenigen Patienten, die erst spät in die Notaufnahme kamen, häufiger in ein enges soziales Netz weniger Personen eingebettet waren. Von offenen sozialen Netzwerken mit zahlreichen verschiedenen Personen dagegen waren vorwiegend Schlaganfallpatienten umgeben, die rechtzeitig in die Klinik eingeliefert worden waren. Zudem zeigte sich, dass jüngere Personen im Umfeld eines Betroffenen offenbar schneller zum Telefon greifen, um Hilfe anzufordern, während unsportliche Personen oft zögerten.
Bei 75% der spät eingelieferten Patienten war die Person, die zum Zeitpunkt des Schlaganfalls anwesend war oder zuerst kontaktiert wurde, ein enges Familienmitglied. Direkt nach dem Ereignis wurden die Symptome oft heruntergespielt, man beruhigte sich gegenseitig und entschloss sich, erst einmal abzuwarten. Dagegen hatten nur 47% der früh in der Klinik eintreffenden Patienten Kontakt zu eng vertrauten Personen. Patienten, die früh in der Notaufnahme eintrafen, offenbarten ihre Symptome schneller, bagatellisierten sie nicht und stellten nicht die Aktionen der umgebenden Personen infrage. Kollegen riefen in der Regel ohne weitere Diskussion den Notarzt, wenn ihnen die Situation merkwürdig vorkam.
Literatur
Dhand A et al. Nature Communications 2019;10:1206 https://doi.org/10.1038/s41467-019-09073-5
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st Familienbande verzögern Hilfe bei Schlaganfall. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 8 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0382-2
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