_ An der Redewendung „Bier auf Wein, das lass sein; Wein auf Bier, das rat’ ich dir“ ist offenbar nichts dran. Über das Ausmaß des Katers entscheidet letztlich die Alkoholmenge, stellten Ärzte der Universität Witten/Herdecke in einer Dreifach-Cross-over-Studie fest.

90 Erwachsene verteilt auf drei Gruppen durften sich zweimal kontrolliert betrinken. In der ersten Gruppe tranken die Teilnehmer Pils bis zu einem Blutalkoholwert von 0,5 Promille, dann wechselten sie auf einen Gutedel-Bioweißwein, bis die Alkoholwerte in der Atemluft einen Pegel von mindestens 1,1 Promille ankündigten. Am zweiten Testtag wurden die Teilnehmer erneut zum Trinken eingeladen, dieses Mal in umgekehrter Reihenfolge.

In der zweiten Gruppe bekamen die Teilnehmer erst Wein und dann Bier, auch sie wechselten beim zweiten Testtag die Reihenfolge. In der dritten Gruppe blieben die Probanden bei einem Getränk, also Wein oder Bier, und erhielten am zweiten Testtag das jeweils andere.

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Hatten die Probanden die erwünschte Promillegrenze überschritten, wurden sie mit einem Trinkwasservorrat ins Bett geschickt und am nächsten Morgen zu ihrem Kater befragt, und zwar anhand der „Acute Hangover Scale“ (AHS). Sie mussten dazu Müdigkeit, Durst, Kopfschmerz, Übelkeit, Magenschmerzen, Benommenheit, Tachykardie und Appetitverlust auf einer Skala von 0–7 Punkten bewerten. Beim schlimmsten Kater sind maximal 56 Punkte möglich.

Am Morgen nach dem Rausch lag der AHS-Wert zwischen 15 und 20 Punkten, signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen waren weder nach dem ersten noch nach dem zweiten Testtag festzustellen. Den Teilnehmern ging es stets ähnlich übel, egal ob sie sich am Tag zuvor erst Bier und dann Wein oder umgekehrt eingeflößt hatten.