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_ Seit seiner Einführung im 19. Jahrhundert gilt das Stethoskop als Insignium ärztlicher Würde und Kompetenz. Auch wenn es in den letzten Jahren immer mehr zu einem bloßen Halsschmuck verkommen ist, hat es sich doch als unverzichtbares ärztliches Alleinstellungsmerkmal gehalten. Egal ob Internist, Chirurg, Hautarzt oder Pathologe, alle tragen es, auch wenn sie in ihrem Alltag damit eigentlich gar nichts mehr anfangen können und Dank moderner apparativer Diagnostik das Stethoskop als Diagnosewerkzeug schon längst ausgedient hat. Als Statussymbol ist es eben unverzichtbar.

Doch jetzt soll das Tragen des Stethoskops endgültig verboten werden; denn in einer kürzlich veröffentlichten amerikanischen Studie zeigte sich, dass das Stethoskop eine Dreckschleuder ist, die gefährliche Keime auf den Patienten übertragen kann. Stethoskope sind mit einer Unmenge von Bakterien der verschiedensten Gattungen, auch mit Problemkeimen besiedelt. Die Bundesärztekammer muss einfach mit einem Rote-Hand-Brief reagieren, in dem sie vor dem Gebrauch des Stethoskops eindringlich warnt. Was sein muss, muss sein!

Aber welche Alternativen gibt es, um den Arzt als unverwechselbare Gattung erkennbar zu machen? Diskutiert werden eine Tätowierung am Arm oder ein Stirnband mit Aufschrift oder goldene Knöpfe am Kittel. Irgendetwas wird man sich schon einfallen lassen müssen, damit der Patient nicht an einen falschen Arzt gerät.