figure 1

Dr. med. Brigitte Moreano Stellvertretende Chefredakteurin brigitte.moreano@springer.com

Deprescribing, das „Entschreiben“ von zuvor verschriebenen Medikamenten, ist eine Strategie gegen unangemessene Polypharmazie. Doch was halten Patienten davon? Ein Team australisch-kanadischer Mediziner von der Universität Sydney befragte dazu 386 Patienten über 65 Jahren und 206 Altenpfleger/innen. Sie wollten herausfinden, unter welchen Umständen die Befragten bereit wären, auf eine ihnen oder ihrem Pflegebefohlenen verschriebene Arznei wieder zu verzichten. Die Mehrheit, nämlich 88% der Patienten und 84% der Pflegepersonen, erklärte sich zur Reduktion bereit. Voraussetzung für die Zustimmung war aber, dass der behandelnde Arzt das Absetzen der Medikation für vertretbar hielt.

Die Angst, durch Deprescribing das Vertrauen von Patienten zu verlieren, ist nach diesen Ergebnissen also größtenteils unbegründet.