Eine in MMW 14/2018, S. 37 referierte Studie legt nahe, dass Patienten mit ischämischem Schlaganfall ohne erkennbare Ursache wohl nicht antikoaguliert werden müssen. Ein Leser merkt an:
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_ Eine für diese Fälle typische wichtige Differenzialdiagnose wird nicht erwähnt: die essenzielle Thrombozythämie. Deren mögliche Initialsymptome sind rezidivierende TIA, unklare (letzlich TIA-bedingte) Schwindelzustände, Amaurosis fugax oder seltener sehr kurze Mini-Stenokardien.
Den Patienten werden dann oft gesunde Gefäße bescheinigt, Vorhofflimmern und sonstige kardiologische Auffälligkeiten werden ausgeschlossen. Die nur mäßige Erhöhung der Thrombozyten im peripheren Blut wird übersehen oder im Rahmen des lnsultgeschehens als reaktiv bedingt fehlinterpretiert.
Das ist für die Patienten unter Umständen fatal, da diese formal maligne hämatologische Erkrankung vom Hämatologen sicher und schnell diagnostiziert werden kann und überdies Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die zu dauerhafter Symptomfreiheit führen und in der Regel gut verträglich sind.
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Warnecke, F. Aufgepasst bei kryptogenem Apoplex. MMW - Fortschritte der Medizin 161, 29 (2019). https://doi.org/10.1007/s15006-019-0118-3
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