_ Chronische Lärmexposition geht mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle einher. Nun wurde der wahrscheinliche Mechanismus dafür aufgedeckt.

Die Verbindungsstelle zwischen Lärm und kardiovaskulärer Erkrankung scheint zerebral im limbischen System zu liegen, und zwar im Gebiet der Amygdala, wo Stressreize verarbeitet werden. Chronische Lärmexposition sorgt hier PET- und CT-Scans zufolge für erhöhte Aktivität. Diese führt zu Entzündungsreaktionen der Gefäße.

Forscher am Massachusetts General Hospital in Boston hatten diese Zusammenhänge in einer Studie mit 499 Probanden aufgedeckt. Patienten mit der höchsten Lärmbelastung zeigten die deutlichste Amygdala-Aktivität und eine ausgeprägte Entzündungsreaktion in den Gefäßwänden. In den Folgejahren war ihr Risiko für Infarkte, Schlaganfälle oder andere kardiovaskuläre Komplikationen dreifach erhöht.