_ „Ich sehe mich seit einigen Jahren als Botschafterin für die HPV-Impfung“, sagte die 49-jährige Sabrina Scherbarth aus Wiesbaden bei einem bewegenden Vortrag. Ihre erste Krebserkrankung war ein Zervixkarzinom im Alter von 34 Jahren. Nach der Diagnose wurde ihr empfohlen, die Gebärmutter zu entfernen. Sie wollte sich aber die Möglichkeit einer Schwangerschaft erhalten und entschied sich für die damals experimentelle Methode der Trachelektomie. In ihren Abstrichen wurden danach immer wieder humane Papillomviren (HPV) nachgewiesen.

Später wurde Scherbarth schwanger. Sie musste 111 Tage im Krankenhaus liegen, der Gebärmutterhals war nur noch 2 mm lang. Sie brachte aber eine gesunde Tochter zur Welt.

Doch ihre Leidensgeschichte war nicht zu Ende. Drei Jahre später erlitt sie ein ausgedehntes Rezidiv, das Operation und Radio-Chemotherapie nötig machte. Letztes Jahr wurden Metastasen in der Lunge gefunden. Sie hat inzwischen mehr als 15 Operationen erlebt.

Der neunvalente Impfstoff immunisiert gegen neun HPV-Typen, die mit Zervixkarzinom und Genitalwarzen assoziiert sind. Die STIKO empfiehlt die Impfung für alle Mädchen im Alter von 9–14 Jahren. Allerdings waren 2015 nur rund 45% der 17-jährigen Mädchen vollständig geimpft. Im Juni 2018 beschloss die STIKO, die Impfung auch für Jungen von 9–14 Jahren zu empfehlen.