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_ Zu den Aufgaben des Hausarztes gehört es natürlich auch, seine älteren, nicht mehr gehfähigen Patienten mittels Hausbesuch zu betreuen. Dies kann manchmal sehr intensiv werden. Bei problematischen Fällen kommt es häufig so weit, dass man den Patienten in manchen Wochen mehr als einmal aufsuchen muss.
Dabei kommt mir einer meiner Patienten ins Gedächtnis, der aufgrund einer Mangeldurchblutung nach einer Bagatellverletzung eine starke Entzündung des Unterschenkels aufwies, an der sich sogar eine Nekrose gebildet hatte. Bei ihm musste zunächst die Nekrose abgetragen werden. Ich kam zweimal in der Woche zu ihm, um den Verband zu wechseln. Der Mann wohnte in einer Einrichtung für betreutes Wohnen.
Nach dieser Erstversorgung schaltete ich dann einen Pflegedienst ein, mit dem ich alternierend über die nächsten vier Wochen die Verbandwechsel bei dem Patienten durchführte.
Abrechnung im Prinzip unmöglich
Neben dem doch sehr umfangreichen Zeitaufwand, den jede Visite bei dem Patienten erforderte, wurde mir auch schnell bewusst, dass ich die Verbände nicht adäquat abrechnen konnte, oder sogar überhaupt nicht.
Nichtsdestotrotz war nach vier Wochen das Bein komplett abgeheilt. Dies teilte ich dem Patienten bei meiner letzten Visite freudig mit. Er geleitete mich daraufhin freundlich zur Tür und reichte mir zum einstweiligen Abschied die Hand. Dann brachte er mit einer einzigen Bemerkung die Honorarsituation der hausärztlichen Versorgung auf den Punkt: „Das haben Sie toll gemacht, Herr Doktor — vergelt’s Gott!“
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Rabe, J. Warme Worte als Orientierungspunktwert?. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 32 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-1164-y
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