_ Die Abgrenzung der mikroskopischen Kolitis (MK) von einem Morbus Crohn oder einer Colitis ulcerosa ist nicht leicht. Typisch sind rezidivierende, plötzlich beginnende, wässrige, aber nicht-blutige Durchfälle mit Drangsymptomatik und fäkaler Inkontinenz, nächtlicher Diarrhö und abdominellen Schmerzen. Betroffen sind meist ältere Frauen.

Endoskopisch erscheine der Dickdarm normal, erklärte Prof. Stephan Miehlke, Hamburg. Erst Biopsien offenbaren den chronisch entzündlichen Charakter der MK. Rauchen sowie die Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika, von Protonenpumpenhemmern oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern gelten als Risikofaktoren, außerdem können weitere Autoimmunerkrankungen bestehen. Die European Microscopic Colitis Group (EMCG) hat Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie veröffentlicht [Münch A et al. J Crohns Colitis. 2012;6:932–45].

MK-Patienten sprechen im Allgemeinen gut auf die Behandlung mit oralem Budesonid (z. B. Budenofalk®) 9 mg/dfür sechs bis acht Wochen an, nicht jedoch auf Prednison. Im Falle eines Rezidivs (80% der Patienten) schließt sich der Akuttherapie eine Erhaltungstherapie mit 4,5–6,0 mg/d Budesonid für sechs bis zwölf Monate an. Die Remissionsraten liegen bei 80%.

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Die mikroskopische Kolitis von Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa abzugrenzen — das kann schwierig sein.

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