_ Starke analgetische Wirksamkeit und eine im Opiatvergleich gute Verträglichkeit machen den Wirkstoff Tapentadol nach Dr. Klaus Nagelschmidt, Leitender Arzt Altersmedizin und Oberarzt Innere Medizin und Gastroenterologie am Bethlehem Gesundheitszentrum Stolberg, insbesondere auch bei schmerzgeplagten geriatrischen Patienten zu einer wichtigen Therapieoption. Die Substanz sei wirksam bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, Polyneuropathien oder diversen alterstraumatologischen Erkrankungen. Wichtig sei auch ein vergleichsweise geringes Interaktionspotenzial mit geriatrisch relevanten Medikamenten wie Acetylsalicylsäure, Naproxen, Probenezid oder Omeprazol.

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Geriatrische Patienten brauchen eine auf sie abgestimmte Schmerztherapie.

© Igor Mojzes / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodellen)

Unter den verfügbaren Opiaten zeichnet sich Tapentadol durch einen Wirkmechanismus aus, der auf einem μ-Opioid-Rezeptor-Agonismus in Kombination mit einer Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung beruht. Daraus resultiert eine Reduktion aufsteigender Schmerzsignale bei gleichzeitig verstärkter Schmerzhemmung über von zentral deszendierende Signalwege.

Nach Angaben Nagelschmidts verfügt der Wirkstoff über ein breites Indikationsspektrum, welches nozizeptive, neuropathische und gemischte Schmerzen gleichermaßen abdeckt.

Die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmung im synaptischen Spalt hat Dr. Heiner Buschmann, in Übach-Palenberg niedergelassener Hausarzt, zudem als mögliche Erklärung für gewisse „antidepressive Effekte“ ins Feld geführt, die der Facharzt für Allgemeinmedizin bei manchem seiner mit Tapentadol (Palexia retard ®) behandelten Patienten beobachtet hat. Opioid-typische Nebenwirkungen wie Erbrechen oder Obstipation sind unter der Behandlung mit Tapentadol vergleichsweise schwach ausgeprägt.