_ Zum ersten Mal seit fünf Jahren haben die Europäischen Fachgesellschaften der Kardiologen (ESC) und Hypertensiologen (ESH) neue Leitlinien für die Diagnostik und Therapie des Bluthochdrucks entwickelt. Den strengen — durch die SPRINT-Studie motivierten — US-Definitionen ist man dabei nicht gefolgt, doch gibt es niedrigere und besser differenzierte Behandlungsziele, wie der Nephrologe Prof. Roland Schmieder, Universität Erlangen-Nürnberg, als Mitglied der Leitlinienkommission betonte.

Therapeutisch angestrebt werden sollte nach neuen Empfehlungen mindestens eine Drucksenkung unter 140/90 mmHg, bei guter Verträglichkeit jedoch auf 130/80 mmHg und tiefer. Für Hypertoniker unter 65 Jahren bedeutet dies eine Senkung des systolischen Drucks bis auf 120 mmHg als Grenzwert. Für Ältere wird ein systolischer Zielbereich von 130 bis < 140 mmHg empfohlen, bei Patienten über 80 Jahren jedoch nur bei Verträglichkeit. Diastolisch sind — unabhängig von Risiko und Komorbiditäten — generell Werte unter 80 mmHg, aber nicht unter 70 mmHg anzustreben, betonte Schmieder.

Schon zum Therapiestart sollte nach den neuen Leitlinien mit zwei Antihypertonika begonnen werden. Bei einem unkomplizierten Hochdruck ist die Kombination aus einem ACE-Hemmer oder einem Angiotensin-Rezeptorantagonisten mit einem Kalziumantagonisten oder einem Diuretikum indiziert. Für die meisten Patienten ist dabei aus Adhärenzgründen eine Fixkombination wie etwa von Perindopril und Amlodipin (wie in Viacoram®) oder von Perindopril und Indapamid (wie in BiPreterax®) optimal.

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Ihr Bluthochdruck kann heute wesentlich besser behandelt werden.

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