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Prof. Dr. med. C. Diehm Angiologie, Max Grundig Klinik, Baden-Baden

_ An der Studie nahmen 108 Patienten mit 42 verschiedenen Herzschrittmacher- oder Defibrillatorsystemen teil. Sie wurden zwischen Mai 2014 und Januar 2015 in vier der in Deutschland am häufigsten verkauften Elektroautos untersucht (BMW i3, Tesla Model S 85, Nissan Leaf und VW e-up). Hybride Fahrzeuge wurden nicht eingesetzt. Bei allen Teilnehmern wurde während des Tests ein EKG abgeleitet.

Die Elektroautos hatten keine Auswirkungen auf die Schrittmacher- und die Defibrillatorenfunktion. Die Untersucher berichteten, dass die Autos wirkungsvolle Abschirmungssysteme haben, sodass Interferenzen sehr unwahrscheinlich sind. Es wurden weder Over- oder Untersensing noch unerwünschte Schockabgaben beobachtet, weder bei Passagieren im Front- noch im Rückraum.

Selbst Ladevorgänge, bei denen die höchste elektromagnetische Feldstärke auftritt, beeinflussten die Systeme nicht. Für die Supercharching-Technologie, bei der die Energieleistung noch höher ist, ist allerdings noch keine endgültige Aussage möglich.

Es wurden Geschwindigkeiten zwischen 30 und 120 km/h getestet. Die Stärke des elektromagnetischen Feldes nimmt mit der Geschwindigkeit zu. Die untersuchten Autos waren aber offenbar sehr gut geschützt, sodass auch hier keine Probleme auftraten.

KOMMENTAR

Elektroautos stellen wohl keine Gefahr für Schrittmacher- und Defi-Träger dar. Die Autos haben offenbar wirkungsvolle Abschirmungssysteme. Eine Einschränkung halten die Untersucher nicht für erforderlich. Kritisieren kann man die geringe Probandenzahl. Andererseits wurde bisher auch noch nie über einen entsprechenden Vorfall berichtet.