_ Es ist wieder soweit: Der Impfstoff gegen Influenza wartet auf seine „Opfer“. Und wie jedes Jahr dürfen wir Hausärzte uns auf lebhafte Diskussionen mit einer ganz speziellen Patientengruppe freuen: den besorgt-misstrauischen, YouTube-gebildeten Impfskeptikern.

„Ist das nicht gefährlich, sich impfen zu lassen?“, wollte ein Student in meinem Sprechzimmer beim Anblick der Spritze wissen. „Nein, ist es nicht“, erwiderte ich, und um dem Nachdruck zu verleihen, fügte ich hinzu: „Es handelt sich hierbei um Totimpfstoff!“

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Was, Totimpfstoff?“, kreischte der Patient entsetzt, und so schnell sah ich noch keinen aus meiner Praxis rennen. Doch ich war schneller und bat den jungen Mann wieder herein. Ich zeichnete ihm ein Virusmodell auf und erklärte ihm, was mit „tot“ gemeint ist.

Wir einigten uns dann auf den Begriff „inaktiviert“, und er ließ sich impfen. Und ich hab gelernt, dass es ab sofort gegen Influenza in meiner Praxis nur noch „inaktivierte Impfstoffe“ gibt, auch verbal.