Patienten mit Meniskusriss wird noch immer häufig zur partiellen Meniskektomie geraten. Dabei ist der Nutzen des Eingriffs umstritten, wie mittlerweile eine Vielzahl von Studien nahelegt. So zeigt eine gerade in JAMA publizierte Studie, dass die Op. bei nicht-obstruktivem Meniskusriss keine besseren Ergebnisse liefert als physiotherapeutische Maßnahmen. Umso ernster sind potenzielle Risiken zunehmen. Eine britische Kohortenstudie, in der knapp 700.000 Prozeduren berücksichtigt wurden, zeigte, dass es innerhalb von 90 Tagen nach dem minimal-invasiven Eingriff in 2.218 Fällen (0,317%) zu schweren Komplikationen kam, darunter 546 Lungenembolien und 944 Infektionen, die eine erneute Gelenk-Op. erforderten. Von den Lungenembolien verliefen zehn (1,8%) tödlich. Angesichts der potenziellen Risiken einer möglichen Übertherapie sollte man die Indikation für den Eingriff sorgfältig abwägen, so die Autoren.

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