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Bei solchen Mahlzeiten benötigen Diabetiker ein rasch an- und abflutendes Insulin.

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_ Für die Prognose von Menschen mit Diabetes ist neben dem HbA1c-Wert die postprandiale Glukoseauslenkung von entscheidender Bedeutung. Dauert die Hyperglykämie zu lange an, drohen Folgekomplikationen wie kardiovaskuläre Erkrankungen, Retinopathie oder Einschränkungen der Kognition. Zudem fühlen sich Diabetiker, bei denen postprandiale Glukosespitzen auftreten, müde, sie klagen über Schwindel und Konzentrationsschwächen sowie über eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Aus diesen Gründen wurde nach schnell wirksamen Insulinformulierungen gesucht, die das natürliche Insulinprofil Gesunder so gut wie möglich nachahmen können.

Diesem Ziel kommt die schnell wirksame Insulin-aspart-Formulierung (Fiasp®) relativ nah, wie die Phase-3b-Studie ONSET 8 zeigte. 1.025 Typ-1-Diabetiker erhielten 26 Wochen lang entweder Fiasp® zur oder bis zu 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit oder den Vorgänger Insulin aspart (Novorapid®) zur Mahlzeit. In allen drei Gruppen wurde zudem das Basalinsulin Insulin degludec verabreicht.

Primärer Endpunkt der Studie war die Nicht-Unterlegenheit der schnellen Insulin-aspart-Formulierung gegenüber herkömmlichem Insulin aspart im Hinblick auf den HbA1c-Wert. Dieser wurde sowohl bei Gabe von Fiasp® zur Mahlzeit als auch bei seiner Verabreichung bis zu 20 Minuten nach Beginn der Mahlzeit erreicht (p < 0,001 für die Nicht-Unterlegenheit bei Verwendung einer präspezifizierten Grenze von 0,4%).

Geringere postprandiale Glukoseauslenkung

Beim sekundären Endpunkt — die Höhe des postprandialen Glukoseanstiegs — konnte die schnell wirksame Insulin-aspart-Formulierung ebenfalls punkten. Nach einem standardisierten Mahlzeitentest zeigte sich im Vergleich zu Insulin aspart ein geringerer postprandialer Glukoseanstieg nach einer Stunde (−0,90 mmol/l bzw. −16,24 mg/dl).

Die Rate an therapiebedingten Hypoglykämien war in allen drei Gruppen ähnlich. 3–4 Stunden nach der Mahlzeit wurde jedoch ein signifikanter Vorteil für die schnell wirksame Insulin-aspart-Formuleriung errechnet.

Damit hat sich die Nichtunterlegenheit und Sicherheit von Fiasp® gegenüber Insulin aspart den Studienautoren um Leiter Prof. John B. Buse von der University of North Carolina in Chapel Hill/USA zufolge erneut bestätigt.