_ Das im April vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossene neue Disease-Management-Programm (DMP) Herzinsuffizienz wurde am 23. August im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist damit in Kraft. Die regionalen KVen können nunmehr mit den Kassen entsprechende Verträge schließen. Die technische Umsetzung der Dokumentation will die KBV schnell vorbereiten und veröffentlichen. Die Softwarehersteller haben daraufhin sechs Monate Zeit für die Umsetzung.

Das Programm richtet sich an Herzkranke mit einer linksventrikulären Auswurffraktion von ≤ 40%, unabhängig von der Ursache. Auch asymptomatische Patienten können teilnehmen. Patienten, die bislang im Modul Herzinsuffizienz des DMP KHK eingeschrieben waren, können dort verbleiben.

MMW-KOMMENTAR

Ziel des eigenständigen DMP Herzinsuffizienz ist es, durch eine optimale ambulante Begleitung der Patienten mit krankheitsspezifischen Schulungen und leitliniengerechter medikamentöser Therapie eine gute Lebensqualität zu erhalten und stationäre Behandlungen zu verhindern. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt sind Empfehlungen zum körperlichen Training.

Beachtenswert ist, dass die Langzeitbetreuung der Patienten und deren Dokumentation im Rahmen des strukturierten Behandlungsprogramms grundsätzlich durch die Hausärzte erfolgt! Es werden allerdings Indikationen und Anlässe definiert, bei denen der Patient an einen Facharzt bzw. eine qualifizierte Einrichtung überwiesen oder weitergeleitet werden soll. Dort kann er einer erweiterten Diagnostik und Risikostratifizierung unterzogen werden. Auch eine Mitbehandlung durch einen Spezialisten ist innerhalb des DMP möglich.