_ Ein 19-jähriger Patient stellt sich mit starkem Juckreiz und Bläschen am linken Fuß sowie massiven Blasen an den Händen vor. Was sich am Fuß abspielt, ist schnell klar: Der junge Mann hat sich eine Tinea pedis eingefangen, die durch S. aureus superinfiziert ist. Schwieriger einzuordnen ist der Befund an den Händen: Die Blasen sind nahezu symmetrisch ausgeprägt.

Nach Prof. Pietro Nenoff, Mölbis, sollte man in solchen Fällen an eine „Id-Reaktion“ denken, eine „sekundäre Reaktion auf ein entferntes immunologisches Geschehen“. Im vorliegenden Fall handelte es sich um ein Mykid, ausgelöst durch den Fußpilz. Wichtig, so Nenoff: „In der Id-Läsion lässt sich kein Pilz nachweisen!“ Dies müsse mittels Nativpräparat, Kultur und Histologie bestätigt werden. Dagegen findet sich meist eine hochentzündliche Dermatophytose an anderer Stelle, in deren Zuge massenhaft Antigene freigesetzt werden.

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Mit Staphylococcus areus superinfizierte Tinea pedis möglicher Ursprungsort eines Mykids.

© r. P. Marazzi / Science Photo LibraryCie atilis, nost nest?

„Behandeln“, so der Dermatologe, „müssen wir beides!“ Im vorliegenden Fall bestand die Therapie des Mykids in einer mehrtägigen oralen Glukokortikoid-Stoßtherapie. Zur Behandlung der Mykose erhielt der Patient Terbinafin oral über zwei Wochen sowie topisch ein mittelstark wirksames Kortikosteroid mit einem Breitspektrumantimykotikum.