_ Patienten mit Opioid-induzierter Obstipation (OIC) sprechen häufig nicht von sich aus über die Verstopfung. Die gezielte Frage fördert meist zusätzlich Symptome wie Inappetenz, Übelkeit, Brechreiz, Schmerzen, Blähungen und Hämorrhoidenblutungen zutage. „Die Opioid-induzierte Obstipation ist längst nicht die einzige Nebenwirkung von Opioiden“, so PD Stefan Wirz, Bad Honnef. Im Übrigen sei auch beim Einsatz transdermal applizierter Opioide mit OIC zu rechnen.

Zu Beginn der Opioidtherapie werden meist konventionelle Laxanzien verordnet. Wegen der gestörten Darmperistaltik bleibt die erwünschte Wirkung aber oftmals aus. Der periphere μ-Opioid-Rezeptorantagonist Naloxegol (Moventig®) verhindert dagegen die Wirkung der Opioide auf den Darm.

Wegen der geringen Blut-Hirn-Schranken-Gängigkeit der pegylierten Substanz bleibe die analgetische Wirkung der Opioide erhalten, erläuterte Dr. Jan-Peter Jansen, Berlin. Naloxegol ist zugelassen zur Behandlung der OIC bei erwachsenen Patienten, die unzureichend auf Laxanzien angesprochen haben, und ist mit verschiedenen Arten und Applikationsformen von Opioidanalgetika flexibel kombinierbar. In klinischen Studien führte die gut verträgliche Substanz bei nur einmal täglicher Einnahme am Morgen im Median innerhalb von 7,6 Stunden zu einer spontanen Stuhlentleerung.