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Prof. Dr. med. H. Holzgreve Internist, München

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Wirbelkörper eines Huhns im rechten Hauptbronchus (Pfeil).

© N Engl J Med. 2018;378;e25

Ein 78-jähriger Mann kam in die Notfallambulanz, weil er einen Fremdkörper im Hals zu verspüren meinte. Er berichtete, dass er kurz zuvor ein Hühnchen verzehrt und dabei einen Erstickungsanfall erlitten hatte. Die körperliche Untersuchung sowie die Röntgenaufnahmen von Hals und Brust waren unauffällig. Man vermutete, dass sich ein ein Fremdkörper in den Atemwegen spontan gelöst haben könnte. Da der Patient inzwischen auch wieder beschwerdefrei war, wurde er entlassen.

Fünf Tage später allerdings stellte er sich mit Stridor, Atemnot und 38,1 °C Fieber erneut vor. Auf dem CT sah man im rechten Hauptbronchus eine knochendichte Struktur, die wie der Wirbelkörper eines Hühnchens aussah, ferner kleinere Atelektasen im rechten Unterlappen.

Der rechte Hauptbronchus ist die Prädilektionestelle für Fremdkörper, weil er hinter der Trachea den Atemweg in fast gerader Richtung fortsetzt und außerdem ein größeres Lumen hat als sein Gegenstück. Der Corpus vertebrae pulli wurde bronchoskopisch extrahiert.