Das Genprofil eines Tumors kann auch für die Intensität einer Therapie relevant sein, wie die kürzlich beim amerikanischen Krebskongress vorgestellte TAILORx-Studie zeigt. Die meisten Patientinnen mit Brustkrebs erhalten heute eine Chemotherapie — selbst dann, wenn der Tumor frühzeitig entdeckt wurde und keine Absiedlungen erkennbar sind. Die Chemotherapie wird dann nach der Operation durchgeführt, um die Heilungsrate zu optimieren. Doch viele betroffene Frauen wären auch ohne Chemotherapie geheilt. Für sie ist es nichts als eine unnötige Belastung.

Mit einem Gentest kann die Notwendigkeit für eine Chemotherapie zuverlässig beurteilt werden kann. Dazu werden im Tumorgewebe 20 verschiedene Genveränderungen analysiert. Ergibt sich dabei lediglich ein niedriges oder moderates Risiko für ein erneutes Auftreten des Tumors, so kann man auf die Chemotherapie mit guten Gewissen verzichten. Es genügt eine adjuvante Hormontherapie. Bei einem hohen Rezidiv-Score hingegen ist die Kombination von Hormontherapie und Chemotherapie unverzichtbar.