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Eine der möglichen Komplikationen des Herpes Zoster: Befall der Augenpartie.

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_ Über 99% aller Menschen infizieren sich in der Jugend mit Windpocken. Jeder Dritte erkrankt später an Herpes Zoster, verursacht durch die Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren (VZV) bei eingeschränkter Immunabwehr.

Nicht immer bleibt es beim schmerzhaften Hautausschlag mit oft schwerem Krankheitsgefühl. Viele Patienten erleiden Komplikationen wie die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) oder einen Befall von Gesicht, Augen, Ohren oder ZNS.

Seit einiger Zeit steht mit Zostavax® ein Zoster-Lebendimpfstoff zur Verfügung, dessen Wirksamkeit im Bereich von 50–66% liegt. Der Impfschutz hält aber nicht lange an und fällt im Alter schwächer aus.

Der neue Totimpfstoff Shingrix® enthält ein rekombinantes Oberflächenprotein des VZV sowie das Adjuvanssystem AS01B, das die Immunantwort verstärkt. Damit verbunden sind eine hohe Wirksamkeit, ein lang anhaltender Impfschutz und fehlende Kontraindikation für immunsupprimierte Patienten. In zwei placebokontrollierten Phase-III-Studien mit ca. 30.000 Patienten zeigte sich eine Wirksamkeit von über 91% in allen Altersgruppen zwischen 50 und 80 Jahren.

Verabreicht wird der Impfstoff in zwei intramuskulären Injektionen im Abstand von 2–6 Monaten. Relativ häufig (79% vs. 30%) kam es zu lokalen, seltener zu systemischen Reaktionen in den ersten 2–3 Tagen, die bei 12% vs. 2% der Betroffenen die Alltagsaktivitäten beeinträchtigten. Sonstige schwere Nebenwirkungen wurden im Verlauf von gut vier Jahren nicht beobachtet.