_ Neben der niedergedrückten Stimmung ist die Depression mit einem für die Patienten belastendenden Verlust von Freude, Motivation und Interessen assoziiert. Die Unfähigkeit, Freude und lust zu empfinden, wird als Anhedonie bezeichnet. Die Wiederherstellung positiver Emotionen ist für mehr als drei Viertel der depressiven Patienten das wichtigste Therapieziel. Zudem sind eine stark ausgeprägte Interesselosigkeit und verminderte Aktivität langfristig mit einem schlechteren Outcome assoziiert.

Wenn ein Patient im Rahmen einer Depression eine ausgeprägte anhedone Symptomatik aufweist, sollte man bevorzugt Agomelatin (Valdoxan®) einsetzen, riet Prof. Michael Landgrebe, Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied. Das Antidepressivum habe in zahlreichen klinischen Studien und auch im klinischen Alltag eine Verbesserung der Anhedonie, der psychosozialen Funktionen und der depressiven Symptomatik gezeigt.

Die positiven Effekte auf das emotionale Erleben sind laut Landgrebe durch die agonistische Wirkung von Agomelatin an MT1/MT2-Rezeptoren und die antagonistische Wirkung an 5-HT2c-Rezeptoren bedingt, was im frontalen Kortex zu einer Zunahme der Dopamin- und Noradrenalinfreisetzung führt.

Vorteile seien auch die weitgehende Gewichtsneutralität sowie der fehlende Einfluss auf die Sexualfunktion,