_ Je höher der Emphysemgrad ist, desto weniger Blut fließt durch die Lunge. In der Folge füllt sich der linke Ventrikel weniger, und die Auswurffraktion sinkt. Zudem steigt mit zunehmender Überblähung der gesamte intrathorakale Druck. Dies führt mechanisch zu einer Erhöhung der Nachlast. „Durch eine Entblähung verbessern sich der Blutfluss und die Füllung des linken Ventrikels, und die Nachlast wird reduziert“, erläuterte Prof. Tobias Welte, Hannover. Dies führe zu einer verbesserten kardialen Funktion. „Ergo: Entblähung verbessert die Belastbarkeit!“, so der Pneumologe.

Belegt wurde dies jüngst in der doppelblinden Cross-over-Studie CLAIM, in der 62 COPD-Patienten 14 Tage lang entweder die LABA/LAMA-Kombination Indacaterol/Glycopyrronium (110/50 μg; Ultibro® Breezhaler®) oder Placebo erhielten. Nach einer Auswaschphase wurde getauscht. Einschlusskriterium war u. a. ein Residualvolumen > 135% des Solls als Maß der Überblähung.

Es kam zu einer signifikanten Verbesserung im COPD-Assessment-Test (CAT)-Score gegenüber Placebo (−3,6, 95%-Konfidenzinterval [KI]: −5,1 bis −2,2; p < 0,0001), sowie zu einer signifikanten Verbesserung der Atemnot, gemessen anhand des Transition Dyspnea Index (TDI) (3,7, 95%-KI: +2,5 bis +4,8; p < 0,0001). Das Residualvolumen verringerte sich im Mittel um 750 ml (25%). „Das ist enorm!“, kommentierte Welte. Zudem stieg das linksventrikuläre enddiastolische Volumen signifikant um 5,23 ml/m2 (95%-KI: +3,22 bis +7,25; p < 0,0001) im Vergleich zu Placebo.