_ Seit einigen Jahren sind das Prodromalstadium und die Frühphase der Alzheimer-Demenz in den Fokus der klinischen Forschung gerückt. Neben der Behandlung von vaskulären Risikofaktoren könnte auch eine gesunde Ernährung einen protektiven Effekt haben. Kleinere Studien zum Einsatz von Nahrungsergänzungsstoffen erbrachten gemischte Ergebnisse.

Für die randomisierte, kontrollierte, doppelblinde LipiDiDiet-Studie wurden zwischen 2009 und 2013 in Zentren in Schweden, Finnland, Deutschland und den Niederlanden 311 Patienten im mittleren Alter von 71 Jahren rekrutiert. Sie hatten nachweisbare Alzheimer-Biomarker im Liquor, im MRT sichtbare Veränderungen oder Perfusionsminderungen im Fluorodesoxiglucose-PET. 153 von ihnen erhielten über 24 Monate hinweg täglich 125 ml Fortasyn Connect, eine im Handel erhältliche Lösung mit Mineralien und Vitaminen. 158 Patienten erhielten ein Placebo.

Primärer Endpunkt war der Wert auf einer umfangreichen neuropsychologischen Testbatterie. Auch wurden das Volumen des Hippocampus und die Weite der Ventrikel im MRT gemessen.

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Am Ende der Beobachtungszeit waren die Ergebnisse der neuropsychologischen Tests in beiden Gruppen vergleichbar. In der Kontrollgruppe entwickelten 37% der Patienten eine Demenz, in der Behandlungsgruppe 41%. Die einzigen statistischen Unterschiede zugunsten der aktiven Behandlung ergaben sich für das Volumen des Hippocampus und die Weite der Ventrikel.

KOMMENTAR

Die Studie war gut geplant und durchgeführt, aber vorhersehbar negativ. Der Ansatz, die Alzheimer-Erkrankung im Prodromalstadium zu behandeln, ist richtig — allerdings ist eine Zahl von 311 Patienten definitiv zu gering. Bei anderen Erkrankungen werden für den Therapienachweis Tausende Patienten benötigt. Die Beobachtungszeit von zwei Jahren war wohl auch zu gering. Da sich aber zumindest ein Trend zugunsten der Nahrungsergänzungsstoffe zeigte, sollte bei Risikopersonen auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung hingewirkt werden.