Menschen mit Verdacht auf nicht zöliakiebedingte Glutenunverträglichkeit (Non-Coeliac Gluten Sensitivity, NCGS) reagieren im Doppelblindtest häufiger auf Placebo als auf Gluten, wie eine Studie aus Norwegen gezeigt hat. 20 Patienten mit Verdacht auf NCGS, die sich deswegen glutenfrei ernährten, nahmen randomisiert an vier doppelblinden Provokationstests teil. Bei zwei Tests erhielten sie glutenfreie Muffins (Placebo), bei den anderen beiden Muffins mit jeweils 5,5 g Gluten. Überraschenderweise war der Schweregrad der Symptome am höchsten, wenn eine Placeboprovokation erfolgt war. Nur bei vier Patienten führten die Glutenprovokationen zu einer Verschlechterung gegenüber der Ausgangssituation. Die Ärzte raten, bei Patienten mit Verdacht auf NCGS das Befolgen von glutenfreien Diäten zu hinterfragen bzw. darauf zu achten, dass es nicht zu einer Mangelernährung kommt.
Literatur
Neurogastroenterology & Motility, online 15. März 2018
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Consortia
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Springer Medizin. Gluten unschuldig unter Verdacht?. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 3 (2018). https://doi.org/10.1007/s15006-018-0395-2
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