_In einer Post-hoc-Analyse der OCTAVE-Induktionsstudien 1 und 2 wurde der Effekt der Induktionstherapie mit Tofacitinib (Xeljanz®) auf die Symptomatik bei moderater bis schwerer Colitis ulcerosa anhand der beiden Mayo-Subscores Stuhlfrequenz und rektale Blutungen evaluiert. Die Symptome waren von den Patienten in den ersten 15 Tagen nach Therapiebeginn täglich in einem Patiententagebuch erfasst worden.

Bereits ab Tag 3 zeigte ein im Vergleich zu Placebo signifikant größerer Anteil von Patienten unter 2 × 10 mg/d Tofacitinib eine Reduktion der beiden Symptome (p < 0,01), unabhängig davon, ob die Patienten ein TNFα-Inibitor-Versagen oder einen erhöhten CRP-Spiegel (≤ 6 mg/l vs. > 6 mg/l) hatten oder Steroide einnahmen. Dr. Marc Ferrante, Leuven, Belgien, betonte die anhaltende Wirkung des JAK-Inhibitors. Nach 52 Wochen waren unter Tofacitinib 40,6% der Patienten in Remission gegenüber 11,1% unter Plazebo — ein signifikanter Unterschied (p < 0,001).

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Schwere Entzündung bei Colitis ulcerosa.

© www.endoskopie-atlas.de; Albertinen-Krankenhaus

Einfach schlucken

Die Vorteile von JAK-Inhibitoren gegenüber Biologika liegen auf der Hand: Als „small molecules“ können sie oral eingenommen werden, und sie wirken nicht immunogen. Das bedeutet: Die Patienten entwickeln keine Antikörper, die die Wirkung beeinträchtigen könnten. Angesichts der nicht geringen Zahl an Patienten mit Primär- und Sekundärversagen einer Therapie mit Biologika sind neue Wirkstoffklassen wie die JAK-Inhibitoren zudem eine wertvolle Ergänzung der breiten Palette an Substanzen gegen chronisch entzündliche Erkrankungen.